Cannabissamen keimen lassen










Letzte Aktualisierung: 17.03.2025
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Wer zum ersten Mal Cannabis anbaut, konzentriert sich oft auf Dünger, Lampen und Erntezeitpunkt. Der wichtigste Schritt passiert aber viel früher: beim Keimen der Samen. Wenn der Start schiefgeht, hilft Dir auch das beste Setup später nichts. Die gute Nachricht: Keimung ist kein Hexenwerk, wenn Du ein paar Grundsätze beachtest und nicht zu viel „dran herumdokterst“.
Lass uns Schritt für Schritt durchgehen, wie Du Cannabissamen sicher zum Leben erweckst.

Bevor Du Dir Gedanken über Methoden machst, lohnt ein kurzer Blick auf das Ausgangsmaterial. Nicht jeder Samen ist gleich vielversprechend.

Reife Cannabissamen sind meist dunkelbraun bis graubraun, manchmal mit leichten Tigerstreifen oder Marmorierung. Die Schale wirkt fest und leicht „lederartig“. Wenn Du sie sanft zwischen den Fingern drückst, geben sie nicht einfach nach.
Sehr helle, weißliche oder blassgrüne Samen sind meist unreif. Sie keimen häufig gar nicht oder bringen schwache Pflanzen hervor. Wegwerfen musst Du sie nicht zwingend, aber Du solltest keine hohe Keimrate erwarten.
Ein leicht angedrückter oder oberflächlich beschädigter dunkler Samen kann trotzdem keimen. Solange er nicht geplatzt ist, lohnt sich ein Versuch. Wichtig ist eher, dass Du sie gut lagerst: kühl, trocken, dunkel. Alte, falsch gelagerte Samen lassen sich oft noch zum Keimen überreden, brauchen aber länger und reagieren empfindlicher auf Fehler.
Cannabissamen reagieren in dieser Phase extrem sensibel. Trotzdem sind die Grundregeln simpel: Wärme, Feuchtigkeit, Dunkelheit und Ruhe.
Im Detail bedeutet das:
Wenn Du mit Werkzeug arbeitest, also Pinzette oder Skalpell, sollte das sauber und im Idealfall desinfiziert sein. Gleiches gilt für Deine Hände. Keime und Schimmelsporen sind in dieser Phase Deine größten Gegner.

Es gibt nicht „die“ eine richtige Methode. Viele Wege führen zu einem gesunden Sämling, und am Ende zählt, womit Du sauber arbeiten kannst. Die gängigsten Varianten sind:
Schauen wir uns die beiden wichtigsten Varianten genauer an und werfen anschließend einen Blick auf die Spezialvarianten.

Diese Kombi nutzen viele Grower, weil sie die Keimung gut kontrollieren können und meist eine hohe Keimquote erreichen. Sie besteht aus zwei Schritten: Vorquellen im Wasser und Keimen in feuchter Umgebung.
Zuerst füllst Du ein Glas mit handwarmem Wasser. Die Temperatur sollte angenehm lauwarm sein, nicht heiß. Die Samen kommen ins Glas und bleiben dort etwa 16 bis maximal 24 Stunden. In dieser Zeit saugen sie sich mit Wasser voll, die harte Schale weicht leicht auf und der Keimprozess startet.
Sobald der erste Samen sinkt oder die 24 Stunden vorbei sind, holst Du alle Samen wieder aus dem Glas. Länger solltest Du sie nicht im Wasser lassen, sonst steigt die Gefahr von Sauerstoffmangel und Fäulnis.
Jetzt brauchen die Samen eine konstant feuchte, warme Umgebung. Viele nutzen zwei Wattepads oder zwei Lagen Küchenpapier, die Du gut anfeuchtest, aber nicht tropfnass machst. Die Samen legst Du dazwischen und packst das Ganze in eine flache Dose mit Deckel oder in einen Gefrierbeutel, der nur leicht verschlossen wird. So entsteht ein kleines, feuchtwarmes Mikroklima.
Der ideale Platz dafür ist ein dunkler, gleichmäßig warmer Ort, zum Beispiel oben auf einem Schrank. Alle ein bis zwei Tage kontrollierst Du vorsichtig, ob die Samenschale aufspringt und sich eine kleine weiße Wurzel zeigt. Wird das Papier trocken, nebelst Du es mit einer Sprühflasche wieder leicht ein.
Nach zwei bis fünf Tagen haben die meisten Samen eine Wurzel von etwa einem Zentimeter. Spätestens jetzt kommen sie in ihr erstes Substrat. Du füllst kleine Anzuchttöpfe mit lockerer, eher schwach vorgedüngter Erde, machst ein Loch von etwa ein bis zwei Zentimetern Tiefe und setzt den Keimling behutsam hinein. Die Wurzel zeigt nach unten, die Samenschale nach oben. Die Erde wird nur locker angedrückt, nicht festgestampft.
Von oben gießt Du sehr vorsichtig oder besprühst nur den Bereich um den Samen, bis die Erde leicht feucht ist. Automatics kannst Du direkt in den Endtopf setzen, alle anderen wandern meist erst in kleine Töpfe und später um.

Wenn Du Dir das Hin- und Herlegen zwischen Glas, Papier und Topf sparen möchtest, kannst Du die Samen auch direkt im Substrat keimen lassen. Das ist oft die stressärmste Variante für den Keimling, weil Du die zarte Wurzel nicht mehr anfassen musst.
Dafür nimmst Du kleine Töpfe, füllst sie mit Anzuchterde oder einer leichten, nicht stark vorgedüngten Mischung und wässerst das Substrat, bis es gleichmäßig feucht, aber nicht matschig ist. Überschüssiges Wasser sollte unten wieder ablaufen können.
Dann formst Du mit einem Stift oder Finger ein Loch von etwa ein bis zwei Zentimetern Tiefe. Ein Samen kommt pro Loch in den Topf. Die Erde darüber legst Du nur locker auf, damit die Wurzel sich ohne großen Widerstand ihren Weg bahnen kann.

Die Töpfe stellst Du an einen warmen, geschützten Platz. Eine Temperatur zwischen etwa 22 und 25 Grad ist ideal. Ein kleines Anzuchthäuschen oder eine transparente Haube über den Töpfen hilft, die Luftfeuchtigkeit zu halten, darf aber nicht zur Dampfkabine werden. Einmal am Tag kurz lüften reicht.
Nach vier bis zehn Tagen solltest Du die ersten Köpfchen aus der Erde sehen. Zuerst kommen meist die beiden runden Keimblätter, kurz danach die ersten gezackten „richtigen“ Blätter. Sobald der kleine Wurzelballen den Anzuchttopf gut durchzogen hat, kannst Du in einen größeren Topf umsetzen.
Steinwollwürfel, Kokos- oder Torfplugs und fertige Anzuchtboxen mit Haube und Heizmatte sind praktische Werkzeuge, aber nicht zwingend nötig. Sie spielen ihre Stärke vor allem dann aus, wenn Du später in Hydro-Systeme gehen willst oder sehr viele Pflanzen gleichzeitig anziehst.
Steinwolle hat den Nachteil, dass sie alkalisch ist und zunächst in Wasser mit abgesenktem pH-Wert vorbehandelt werden muss. Außerdem ist sie weder besonders nachhaltig noch angenehm in der Handhabung, weil feine Fasern Haut und Atemwege reizen können. Für Einsteiger, die einfach ein paar Pflanzen im Zelt oder auf dem Balkon ziehen möchten, lohnt sich der Aufwand selten.
Torf- oder Kokosplugs und kleine Anzuchtwürfel sind da alltagstauglicher. Sie speichern Feuchtigkeit gut, lassen viel Luft an die Wurzeln und können später komplett in den Topf gesetzt werden, ohne die Wurzel zu stören. Viele Komplettsets kombinieren solche Plugs mit einer kleinen Haube und einer Anleitung. Wenn Du Dir unsicher bist oder einfach eine möglichst „idiotensichere“ Lösung möchtest, sind solche Sets eine entspannte Abkürzung.

Die meisten frischen, qualitativ guten Cannabissamen beginnen innerhalb von ein bis drei Tagen nach Wasserkontakt innerlich zu arbeiten. Bis Du etwas siehst, vergeht aber oft etwas mehr Zeit.
In Glas und Küchenpapier zeigen sich erste Wurzeln meist nach zwei bis fünf Tagen. In Erde dauert es länger, weil sich die Keimentwicklung im Dunkeln vollzieht und Du erst etwas bemerkst, wenn der Sämling die Oberfläche durchstößt. Hier ist ein Zeitraum von vier bis zehn Tagen normal.
Wenn nach zehn bis vierzehn Tagen absolut nichts zu sehen ist, obwohl Temperatur und Feuchtigkeit passen, ist die Chance hoch, dass der Samen alt, tot oder verpilzt ist. Ausgraben bringt selten etwas, im Zweifel reißt Du die Keimwurzel dabei endgültig ab. Lieber beim nächsten Mal an Stellschrauben drehen: frischer Samen, stabilere Temperaturen, weniger Nässe.
Die klassische Ursache Nummer eins ist zu viel Wasser. Wenn Küchenpapier tropft, die Erde dauerhaft klatschnass ist oder Samen tagelang komplett unter Wasser stehen, fehlt ihnen Sauerstoff. Die Folge sind verfärbte, matschige Keimlinge oder gar nichts.
Genauso ungünstig ist es, wenn die Umgebung austrocknet. Ein einziges Mal völlig ausgetrocknetes Küchenpapier reicht, um einen Keimling zu töten. Die Kunst liegt in „immer leicht feucht, nie nass“.
Ein zweiter häufiger Fehler sind starke Temperaturschwankungen. Das Glas tagsüber auf die Fensterbank in die Sonne und nachts ans offene Fenster zu stellen, klingt nach „viel Licht und Frischluft“, produziert aber extreme Temperaturspitzen und kalte Phasen. Der Samen weiß dann nicht mehr, ob „Frühling“ oder „Winter“ ist.
Auch zu viel Aktionismus schadet. Viele graben ihre Samen alle zwei Tage aus, drehen sie, setzen sie neu oder zerren am Keimling herum, wenn die Samenschale noch festhängt. Je ruhiger Du das Ganze angehst, desto besser. Nur wenn ein Keimling nach mehreren Tagen komplett festklebt und das Keimblatt eindeutig eingeklemmt ist, lohnt sich eine sehr vorsichtige Hilfe mit sauber angefeuchteten Fingern oder einer Pinzette.
Zu guter Letzt: Nährstoffbombe in der Keimphase ist kontraproduktiv. Samen bringen ihren Startvorrat selbst mit. Wer sie direkt in stark vorgedüngte Erde oder mit konzentriertem Dünger gießt, sorgt eher für Stress als für Wachstum.

Der spannende Moment ist da: Die erste Wurzel ist sichtbar oder der kleine Helm bohrt sich durch die Erdoberfläche. Ab hier ändert sich der Fokus, denn jetzt wird aus dem Samen ein Sämling, der Licht braucht.
Keimlinge sollten schnell, aber nircht brutal hell gestellt werden. Energiesparlampen, schwache LEDs oder eine etwas höher gehängte Grow-LED sind perfekt. Direkte pralle Sonne hinter Glas kann den Mini in den ersten Tagen verbrennen oder austrocknen.
Sobald die Keimblätter komplett geöffnet sind und das erste gezackte Blattpaar erscheint, kannst Du die Lampe etwas näher heranführen. Wenn der Sämling nur in die Höhe schießt und dabei einen sehr dünnen, hellen Stiel entwickelt, bekommt er zu wenig Licht. Bekommt er viel Licht und etwas leichten Luftzug von einem Ventilator, wird der Stiel dick und stabil.
Gegossen wird weiterhin vorsichtig. Der Wurzelballen des Sämlings ist klein, entsprechend reicht ein kleiner Gießring um die Pflanze. Besser öfter kleine Mengen als selten eine Flut. Staunässe ist in dieser Phase genauso gefährlich wie beim Keimen selbst.

Wenn Du eine gute Anzuchterde oder ein leicht vorgedüngtes Substrat verwendest, brauchen Keimling und junger Sämling meist in den ersten ein bis zwei Wochen keinerlei zusätzlichen Dünger. Der Samen bringt seine Reserven mit, die Erde steuert den Rest bei.
Erst wenn die Pflanze mehrere Blattpaare gebildet hat und die Farbe der Blätter heller wird, lohnt sich eine sehr vorsichtige erste Düngung in niedriger Konzentration. Bei stärker vorgedüngten Erden kannst Du sogar noch länger warten. In Hydro- oder Kokossystemen sieht es etwas anders aus, hier werden häufig sehr schwache Nährstofflösungen schon früh eingesetzt, aber das ist eher ein Thema für Fortgeschrittene.
Keimung ist ein natürlicher Prozess. Selbst unter perfekten Bedingungen wird nie jeder einzelne Samen aufgehen, das ist normal. Entscheidend ist, dass Du die Rahmenbedingungen verstehst und bewusst steuerst, anstatt im Blindflug zu hoffen.
Wenn Du Dir drei Punkte merkst, bist Du beim Keimen schon sehr weit: Gleichmäßige Wärme statt extremer Schwankungen, Feuchtigkeit statt Wassersumpf und möglichst wenig Herumgefummel an Samen und Wurzel.
Der Rest ist Geduld. Viele Grower unterschätzen, wie viel Freude es macht, die ersten Tage bewusst mitzuerleben: vom geschlossenen Samen über die erste Wurzel bis zum kleinen grünen Kopf, der aus der Erde schaut. Ab da beginnt der „eigentliche“ Grow und Du weißt, dass Du den wichtigsten Schritt bereits sauber erledigt hast.
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Eric Schumann
Seit 2024 bin ich Head of Marketing der Mary Jane Berlin und begeistere mich leidenschaftlich für die Cannabisbranche. Mein Fokus liegt darauf, innovative Marken, Trends und Community-Entwicklung voranzutreiben. In meinen Beiträgen teile ich Einblicke in die Welt des Cannabis-Marketings, aktuelle Entwicklungen der Branche und spannende Themen rund um die größte Hanfmesse Deutschlands.

Artikel geschrieben von
Eric Schumann
Seit 2024 bin ich Head of Marketing der Mary Jane Berlin und begeistere mich leidenschaftlich für die Cannabisbranche. Mein Fokus liegt darauf, innovative Marken, Trends und Community-Entwicklung voranzutreiben. In meinen Beiträgen teile ich Einblicke in die Welt des Cannabis-Marketings, aktuelle Entwicklungen der Branche und spannende Themen rund um die größte Hanfmesse Deutschlands.
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Absolut! Die Mary Jane Messe ist eine Plattform für Bildung und Aufklärung rund um Cannabis. Hier kannst du in einem sicheren und professionellen Umfeld alles über die medizinischen, wissenschaftlichen und kulturellen Aspekte von Cannabis erfahren. Egal, ob du Branchenneuling bist oder einfach nur neugierig, unsere Messe bietet wertvolle Einblicke für jeden.
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Während Informationen online zugänglich sind, bietet die Mary Jane Messe eine einzigartige Gelegenheit, Produkte direkt zu erleben, Experten persönlich zu treffen und an Live-Workshops und Diskussionen teilzunehmen. Zudem ist das Networking-Erlebnis vor Ort durch nichts zu ersetzen – hier kannst du direkte Verbindungen mit Gleichgesinnten und Fachleuten knüpfen.
Die Messe ist nicht nur für Konsumenten gedacht, sondern für jeden, der sich für die vielseitigen Anwendungen von Cannabis interessiert, einschließlich seiner Rolle in Wellness und Medizin. Neben der Entdeckung neuer Produkte gibt es auch Bildungsveranstaltungen, die tiefere Einblicke in die gesundheitlichen, rechtlichen und kulturellen Facetten von Cannabis bieten.
Das Ticket auf dem Handy reicht voll und ganz!
Unser Event findet vom 11. bis zum 14. Juni 2026 auf dem Gelände der Messe Berlin, Hammarskjöldplatz, Eingang Nord, 14055 Berlin, statt.
Donnerstag, 11. Juni 2026: 11:00 - 18:00 Uhr (kein Festival)
Freitag, 12. Juni 2026: 11:00 - 20:00 Uhr (Festival bis 22:00 Uhr)
Samstag, 13. Juni 2026: 11:00 - 20:00 Uhr (Festival bis 22:00 Uhr)
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TBA
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